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Klimaneutrales Stuttgart 2035

2035
Artikel vom 15. Februar 2022 zum Thema:
Der Klimafahrplan 2035 ist beschlossen. Jetzt kommt die Zeit der Umsetzung.

In der ersten Sitzung des Stuttgarter Gemeinderates im Jahr 2022 haben wir im Rahmen einer Generaldebatte zum Ziel der Klimaneutralität 2035 den folgenden Beschluss gefasst: „Die Verwaltung wird beauftragt, bis zur Sommerpause einen realistischen, sozial und wirtschaftsverträglichen Klimafahrplan – mit dem Ziel einer Klimaneutralität für Stuttgart bis zum Jahr 2035 – auszuarbeiten. Dieser soll konkrete Maßnahmenvorschläge für die einzelnen Emissionsquellen enthalten.“ Im Sommer 2023 wurde der maßgebliche Zielbeschluss mit großer Mehrheit beschlossen und durch die Vorsitzenden der Fraktionen feierlich ratifiziert.

Dass es zu diesem ambitionierten Beschluss kam, ist den guten gemeinschaftlichen Klimafahrplan Beratungen zwischen Gemeinderat und Verwaltung geschuldet. Damit wir in Stuttgart CO2-neutral werden, müssen wir in den kommenden Jahren entscheidende Transformationsschritte gehen.
Wir dürfen keine weitere Zeit verlieren, sondern sind in der Verantwortung, den Ausstoß von Treibhausgasen drastisch zu reduzieren und unsere Stadt an die Klimaveränderungen bestmöglich anzupassen.
Viele Grundlagen sind da: das Klimawandelanpassungskonzept KLIMAKS, das 200-Millionen-Euro-Klimapaket von Ex-OB Fritz Kuhn, oder die rund 500 Millionen Euro für die nächsten Jahre zur energetischen Sanierung städtischerGebäude, die wir im Haushaltspaket ab 2022 beschlossen haben.

Im Gemeinderat wurde darüber beraten, nicht nur ein Zeitziel zu formulieren, sondern auch den Pfad und die Zwischenschritte zu definieren, um bis 2035 tatsächlich klimaneutral zu werden. Das Zieljahr 2035 können wir so auch vertreten, weil sich in den vergangenen zwei Jahren viel bewegt hat. Da sind die Beschlüsse der Landesregierung, der Bundesregierung, das Vorziehen des Kohleausstiegs, die Aussagen zur Klimaneutralität der hiesigen Schlüsselindustrie. Und ein Wandel des gesellschaftlichen Bewusstseins – die zunehmende Bereitschaft vieler Menschen, einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Alle Lebensbereiche klimagerecht machen!
Klimawandel hat nicht die eine Ursache – er ist nicht monokausal, sondern: Wenn wir ihn wirklich bekämpfen wollen, müssen wir an fast alle Bereiche ran, die unser Leben betreffen.

Im Bereich Mobilität sehen wir große Potenziale. Dabei kann es nicht nur darum gehen, die Antriebe aller jetzt fahrenden Vehikel emissionsfrei zu bekommen – bei aller Notwendigkeit, dies zu tun. Sondern auch darum, über die Sinnhaftigkeit der jeweiligen Größe der Fahrzeuge im Verhältnis zur transportierten Masse nachzudenken. Die Akzeptanz wächst. Die Zielbeschlüsse zur „Lebenswerten Innenstadt“ und zur Fahrradstadt sind weit über die damals beschließenden Fraktionen hinaus nun akzeptierte Grundlage für unser politisches Handeln. Man denke an den Ausbau des ÖPNV, die Taktverbesserung, SSB-Flex, den Mobilitätspass. Es darf keine Denkverbote geben, wenn wir diese Klimakrise bewältigen wollen.
Zu den großen Emittenten von CO2 gehören auch die Ernährung und die Landwirtschaft. Was bei uns in den Kantinen, aber auch zuhause und in Restaurants auf den Tisch kommt und woher die Lebensmittel stammen, hat Auswirkungen auf den Flächenverbrauch, auf Transportwege, aufs Tierwohl und die Umwelt.

Die Verfassungsrichter in Karlsruhe haben bereits am 29. April 2021 Klimaneutralität verbindlich gemacht. Generationengerechtigkeit kann jetzt keine Floskel mehr sein. Unsere Freiheit heute darf nicht ohne Rücksicht auf die Freiheit der nächsten Generation organisiert werden. Es wird kein einfacher Weg. Gut, dass wir mit dem Bürger*innenrat Klima ein weiteres Forum an der Hand haben. Die Ergebnisse sind mutig und beherzt. Das ist auch notwendig, denn eines ist klar: Wir sind den Zielen der Klimaneutralität verpflichtet. Klimaschutz ist uns eine Verpflichtung gegenüber den kommenden Generationen. Es geht um die Lebensqualität oder gar Lebensmöglichkeit auf unserem Planeten. Es gibt keinen Plan B.

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